Da in der letzten Zeit nicht viel Aktivität nach außen hin zu bemerken war, sind wir vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten, doch es gibt uns noch und auch die Planungen für den Autobahnausbau laufen weiter.

Unsere Jahreshauptversammlung fand am 17. April 2013 im Gasthof Hochries in Frasdorf statt. Wolfgang Mentzel begrüßte die anwesenden Mitglieder und Interessierten. Nach dem Protokollbericht und dem Kassenbericht informierte W. Mentzel über den aktuellen Stand bei den Planungen zum Ausbau der A8 im Gemeindebereich Frasdorf.

In einem kurzen Rückblick erinnerte er an viele Termine und Aktionen seit der Gründung der BI am 30.04.2008, wie z. B. die Live-Übertragung des BR unserer Demo „An der Leiten“ mit Herrn Lichtenwald, dem Präsidenten der Autobahndirektion Südbayern als Interview-Gast, zusammen mit Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller und Sabine Nicolaisen von der BI, „ Jetzt red i“ in der Lamstoahalle, die Fahrt nach Berlin zur damaligen Verkehrsministerin Karin Roth, viele Treffen mit Vertretern aus Landes- und Bundespolitik, Pressetermine usw.

Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan wurde 2003 beschlossen und gilt bis 2015. In ihm ist der Ausbau der A8 von Rosenheim bis zur Landesgrenze auf 6 Fahrstreifen + 2 Standstreifen gesetzlich festgelegt. Der Ausbau der A8 wird gigantisch, deshalb ist es wichtig, dass der Eingriff in die Natur möglichst landschaftsverträglich gestaltet wird. Von 2009 bis 2011 nahmen Vertreter unserer BI am so genannten Planungsdialog zum Ausbau der A8 teil. In insgesamt 8 Sitzungen der Arbeitsgruppe Rosenheim versuchten sie, zu einem optimalen Ergebnis bezüglich des Lärm- und Landschaftsschutzes zu kommen. Wir setzten großes Vertrauen und Zuversicht in diesen Planungsdialog, aber am Ende stand Enttäuschung und unser Unverständnis über Verfahren und Ergebnisse des Dialogs und das Gefühl, letztlich von Politikern und Behördenvertretern benutzt und vorgeführt worden zu sein: In der 9. Arbeitsgruppensitzung wurden die Entscheidungen zur Empfehlung an das Bundesverkehrsministerium der „Übergreifenden Planungsbegleitung“ (Lenkungsgruppe) bekannt gegeben, die ohne Beachtung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen und wieder nur unter Zugrundelegung des anscheinend wichtigsten Kriteriums, den Kosten, getroffen worden waren. In der Presse wurden sie fälschlicherweise als „im Einklang mit den Arbeitsgruppen entstanden und von allen Beteiligten mitgetragen“ und als voller Erfolg bezeichnet. Im Sommer 2011 schlossen wir uns deshalb mit allen Bürgerinitiativen entlang der Autobahn zu einem „Aktionsbündnis der BI’s an der A8“ zusammen. Es folgte ein offener Brief des Bündnisses an Bundesverkehrsminister Ramsauer und den bayerischen Innenminister Herrmann und über 100 weitere Adressaten aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, Presse, Radio und TV und sonstigen Organisationen wie z. B. ADAC, Alpenverein. Darin wurde die Enttäuschung über den Umgang der Politik und der beteiligten Behörden mit dem Dialogverfahren ausgedrückt sowie unsere Forderungen nach einer Fortsetzung der Beteiligung an den Planungen.

Momentan befinden wir uns jetzt in der sogenannten „bilateralen Planungsphase“: Vertreter der Autobahndirektion stellen Vertretern der Gemeinde und der BI im Rathaus die weitergeführten Planungen vor, es wird darüber diskutiert und es können Änderungswünsche eingebracht werden. Unsere Vertreter sind meist Wolfgang Mentzel und Max Wüstinger (Architekt).

Der aktuelle Planungsstand ist auf der von Max Wüstinger erstellten und bearbeiteten Luftaufnahme von Frasdorf dargestellt, detailliert veranschaulicht auf den großen Plänen, die auf unserer Jahreshauptversammlung ausgehängt und von den interessierten Anwesenden einsehbar waren. Die Planung beinhaltet im Ortskern von Frasdorf eine ca. 590 m lange Einhausung, sowie westlich und südlich davon Lärmschutzwälle und –wände. Insgesamt ist eine Tieferlegung der Autobahn vorgesehen (was wir schon seit Anbeginn gefordert haben), beginnend vor Ginnerting absteigend bis zu 4 m(!) im Bereich der Einhausung und wieder ansteigend bis über die Prienbrücke hinausreichend, was bedeutet, dass auch die Prienbrücke niedriger sein wird als im heutigen Zustand. Die jetzigen Unterführungen am Ortsanfang und Ortsende werden Überführungen, wobei die westliche Überführung weiter Richtung Rosenheim verlegt wird. Für die dargestellte „Zielvorstellung“ kämpfen wir weiter, wie auch für die Lärmschutzmaßnahmen in den Bereichen Daxa, Leitenberg und Umratshausen, worüber noch nicht ausreichend gesprochen wurde.

Wir werden weiterhin aktiv bleiben, vor allem durch die Planungsbegleitung in der jetzigen bilateralen Planungsphase, um noch vor dem Planfeststellungsverfahren weitere unserer Forderungen durchzusetzen. Dazu gehört auch das Kontakt halten zu unseren politischen Mandatsträgern und der Presse sowie das Knüpfen neuer Kontakte. Bei Bedarf und greifbaren Ergebnissen wird es wieder Infoveranstaltungen geben. Als möglichen Baubeginn nannte W. Mentzel auf die Frage eines Anwesenden das Jahr 2015, eher 2016.
Bgmin Marianne Steindlmüller bedankte sich im Rahmen unserer Jahreshauptversammlung bei der BI für das Engagement und die gute Zusammenarbeit und hob den außerordentlichen Einsatz von Wolfgang Mentzel und Max Wüstinger hervor. Ohne die BI wäre nie soviel erreicht worden wie es momentan der Fall ist. Sie betonte auch, dass die Zusammenarbeit mit der BI A8 Rohrdorf/Achenmühle sehr wichtig war und ist, da gemeinsam oft mehr erreicht werden kann.

Bei den Neuwahlen fungierte Bgmin M. Steindlmüller als Wahlleiterin. Die aktuelle Vorstandschaft stellte sich zur Wiederwahl (es gab keine weiteren Wahlvorschläge) und wurde einstimmig von den anwesenden Mitgliedern per Handzeichen wieder gewählt.

1. Sprecher: Wolfgang Mentzel
2. Sprecherin: Sabine Nicolaisen
Schriftführerin: Maria Wagensonner
Kassier: Josef Winkler
Kassenprüfer: Gitta Kolbeck und Erich Strobl

Maria Wagensonner, Schriftführerin