Einhausung für Frasdorf kommt |
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat gestern in Berlin den Vorentwurf zum Ausbau der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Bernau unterzeichnet und damit grünes Licht für das Planfeststellungsverfahren gegeben. Das teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. "Besonders erfreulich ist: Frasdorf bekommt die Einhausung - und die Gemeinden bekommen weit mehr Lärmschutz, als gesetzlich vorgeschrieben ist", so Ludwig. |
Autobahn A 8: Tunnel gefordert
Der Autobahnbau steht in absehbarer Zeit vor der Tür. Frasdorf will einen Tunnel, in dem die Autobahn im Ortsgebiet von der Oberfläche verschwindet.
Frasdorf - Zur Sicherung der künftigen Ortsentwicklung und des Ortsbildes von Frasdorf gebe es nur eine einzige Lösung und das sei der Tunnel, waren sich die Arbeitsgruppe Autobahn A 8 und die Bürgerinitiative Autobahnbau bei einem informellen Treffen im Frasdorfer Rathaus einig. Mit dieser Forderung waren aber die Gemeinsamkeiten schon fast ausgeschöpft.
Einig waren sich beide Gruppierungen, dass das Dorf vom Autobahnausbau mit am meisten betroffen sei. Nirgendwo sonst an der A 8 gehe die Autobahn so nahe am Ortskern vorbei, kein Ort sei dermaßen vom Lärm, von Abgasen und vom Feinstaub betroffen wie Frasdorf.
Lärmschutzangebot «Papier nicht wert,
auf dem es geschrieben ist»
Das aktuelle Lärmschutzangebot der Autobahndirektion sei das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist, so der Tenor. Die überdimensionalen Lärmschutzwände ließen sich ohne erhebliche Störungen der Landschaft nicht verwirklichen, der zugesagte Flüsterasphalt sei eine «Mogelpackung», weil er nach fünf Jahren nicht mehr flüstere, nach zehn Jahren abgefahren sei und erneuert werden müsse und außerdem durch seine Offenporigkeit zu verstärkter Glatteisbildung neige.
Weitere Möglichkeiten einer teilweisen Einhausung ließe das Gelände nicht zu. Wenn die sechsspurige Planung der Strecke so verwirklicht werde, bleibe für das Dorf Frasdorf nicht mehr viel, «außer Dreck, Gestank und Staub», waren sich alle einig. Eine Ausdehnung des Ortes nach Norden, die Erschließung von künftigen Wohn- und Gewerbegebieten nördlich der jetzigen Trasse werde durch die massive Trennung durch die Autobahn verhindert.
Die Bürgerinitiative möchte in Zukunft die vorhandenen politischen Gremien für ihr Vorgehen nutzen und Politiker aller Parteien mit einbeziehen. Zusätzlich sollen die Grundstückseigner abgehalten werden, ihre Grundstücke an die Autobahndirektion zu verkaufen, ohne Grund könne schließlich niemand bauen.
Dabei sei ein enger Schulterschluss mit anderen Gemeinden und Initiativen entlang der A 8 notwendig.
Hier ging die Meinung der Arbeitsgruppe A 8 in die andere Richtung: Sie sei zunächst für Frasdorf verantwortlich und nicht für Rohrdorf oder Übersee. Der Kampf um den Tunnel werde soviel Kraft und Arbeit fordern, dass für ein überregionales Engagement kein Raum mehr bleibe.
Keine Einigung über Anzahl der Spuren
Auch über die Anzahl der Fahrspuren wurde keine Einigung erzielt. Hier reichte die Palette von der Zahl der Fahrspuren, die für die Bewältigung des künftigen Verkehrs notwendig sind, bis zu der Forderung nach möglichst wenigen Spuren, die durch eine «intelligente Verkehrsleitung» gesteuert werden sollen.
Forderung nach einer Tunnellösung
Die Forderung nach dem Tunnel hatten beide Seiten, wo aber die Ein- und Ausfahrten zu diesem Bauwerk sein sollten, darüber konnte keine Einigung erzielt werden. Österreichische und italienische Straßenbauer hätten es seit Jahrzehnten fertig gebracht, Orte durch Tunnelbau von Lärm zu bewahren, das müsse auch in Frasdorf möglich sein.
Quelle: OVB-Online | Frasdorf vom 23.07.2009