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Einhausung für Frasdorf kommt |
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat gestern in Berlin den Vorentwurf zum Ausbau der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Bernau unterzeichnet und damit grünes Licht für das Planfeststellungsverfahren gegeben. Das teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. "Besonders erfreulich ist: Frasdorf bekommt die Einhausung - und die Gemeinden bekommen weit mehr Lärmschutz, als gesetzlich vorgeschrieben ist", so Ludwig. |
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Tunnel, Torte, Transparente
Da staunte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann: Wolfgang Mentzel und Sabine Nicolaisen von der Frasdorfer «Bürgerinitiative für eine lebenswerte Zukunft an der Autobahn» überreichten ihm bei einer Wahlkampfveranstaltung vor
der Frasdorfer Lamstoahalle eine ganz besondere Torte. Das süße Kunstwerk stellt im Modell den Wunschtraum vieler Frasdorfer Bürger dar: Ein Tunnel, in dem die Autobahn bei Frasdorf künftig ganz verschwindet.Frasdorf - Die beiden Sprecher der Bürgerinitiative und zahlreiche Demonstranten forderten Innenminister Herrmann auf, dafür zu sorgen, dass bei dem bevorstehenden Ausbau der Autobahn A8 für Frasdorf die bestmöglichen Bedingungen geschaffen werden. «50 Jahre ohne optimalen Lärmschutz sind genug. Jetzt muss der Ort im Zuge des Neubaus vor weiteren Emissionen geschützt werden», so die Sprecher der Initiative.
Zusammen mit Innenminister Herrmann, der erstmals den Landkreis besuchte, kamen MdB Daniela Raab, die beiden Landtagsabgeordneten Annemarie Biechl und Klaus Stöttner sowie die Bezirkstagsabgeordnete Eleonore Dambach, der Landtagskandidat Florian Ludwig und die Bezirkstagskandidaten Hans Loy und Sebastian Wiesinger zur Präsentation der CSU-Kandidaten in die übervolle Frasdorfer Lamstoahalle.
Der aktuelle Anlass «Neubau der A8» sorgte für ein volles Haus und so forderte Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller von der hohen Politik einen optimalen Ausbau für Frasdorf. Anders als vor drei Generationen beim Neubau sei jetzt die Autobahn kein Werbeträger mehr. Sie sorge durch die immense Zunahme des Verkehrs heute für Dreck, Gestank und Lärm. Die von der Autobahndirektion vorgeschlagenen Maßnahmen zur Lärmeindämmung könnten nicht das letzte Wort bleiben, der vorgesehene Flüsterasphalt und eine neun Meter hohe Schallschutzwand am Dorf bedeuteten für einen Tourismusort das Ende aller Bemühungen. Die vorgeschlagene Tunnellösung sei eine Investition für kommende Generationen.
In diesem Zusammenhang verwies Steindlmüller auch auf den desolaten Zustand der Staatsstraße 2093 zwischen Frasdorf und Wildenwart.
MdL Klaus Stöttner nahm diesen Faden gleich auf und verwies darauf, dass erste Vermessungsarbeiten an dieser «antiken Römerstraße» in den letzten Tagen durchgeführt wurden.
Innenminister Herrmann betonte, dass er gerne nach Frasdorf gekommen sei, beeindruckt habe ihn die Art und Weise, wie hier für den Autobahnausbau demonstriert werde. Der Minister versprach, die Forderungen der Frasdorfer mit nach München zu nehmen und in die entsprechenden Gremien einzubringen. Versprechungen werde er hier und heute keine machen, denn wer hier vollmundig etwas verspreche, sei ein «Scharlatan».
Die «historische Strecke» von Frasdorf nach Prien sei wohl bekannt, hier tue sich auch bereits etwas. Die Staatstraße 2093 werde zunächst zwischen Frasdorf und Sachrang ausgebaut, hier laufen die Planungen bereits. Mit einem baldigen Baubeginn sei zu rechnen. Der Abschnitt von Frasdorf nach Prien weise nicht die notwendige Verkehrsbelastung auf, doch könne diese Straße als künftige Entlastungsstrecke für Bernau - Prien gesehen werden. So werde die Planung von Frasdorf bis zum Wildenwarter Kreisel begonnen, ein Baubeginn stehe jedoch nicht fest. Das fehlende Teilstück zwischen Prutdorf und Bachham könne nach erfolgreichen Grundstücksverhandlungen durch die Marktgemeinde Prien als Sonderbaulast erstellt werden, wie es Frasdorf beim Wildenwarter Kreisel vorgemacht habe.
Nach einem Husarenritt durch alle Bereiche der Innenpolitik von der Inneren Sicherheit über die Polizei, die freiwilligen Feuerwehren und das hohe ehrenamtliche Engagement der bayerischen Bürger bedankte sich Herrmann für den fairen Verlauf des Abends.
Quelle: OVB-Online | Rosenheim Land vom 31.071.2009