Einhausung für Frasdorf kommt |
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat gestern in Berlin den Vorentwurf zum Ausbau der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Bernau unterzeichnet und damit grünes Licht für das Planfeststellungsverfahren gegeben. Das teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. "Besonders erfreulich ist: Frasdorf bekommt die Einhausung - und die Gemeinden bekommen weit mehr Lärmschutz, als gesetzlich vorgeschrieben ist", so Ludwig. |
Reizvolle Landschaft erhalten
«Die Gemeinde Frasdorf ist eine Fremdenverkehrsgemeinde in reizvoller Landschaft. Daher fordert sie beim Ausbau der Autobahn A 8 den bestmöglichen Emissionsschutz für den gesamten Gemeindebereich. » Die Bürgerinitiative A 8 Frasdorf und der Frasdorfer Gemeinderat wollen unter dieser Voraussetzung auch künftig gemeinsam für das Ziel eines sinnvollen Autobahnausbaus kämpfen.
«Wir und unser Ort sind etwas Besonderes unmittelbar an der Autobahn», so der Vorsitzende der Bürgerinitiative Wolfgang Menzel, «also brauchen wir auch eine ganz besondere Lösung für den Emissionsschutz in unserem Ort». Einig waren sich Bürgerinitiative und Gemeinderat, dass die jetzige Planung keinen Bestand haben könne. Die überdimensionierten Lärmschutzwände mit acht und neun Metern Höhe seien für das Landschaftsbild im Fremdenverkehrsgebiet Chiemgau wohl nicht vermittelbar. Der Grundstücksbedarf für diesen Lärmschutz erfordere eine weitere Fahrbahnbreite, so dass zu den geplanten sechs Fahrspuren noch weiterer wertvoller Grund für die Lärmschutzwälle verbraucht werde. «Wir sind nicht gegen den Ausbau der Autobahn A 8, aber wir wollen mit entscheiden, wie dieser Ausbau erfolgen wird», so Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller. Sie verlas einen Brief der beiden Bundestagsabgeordneten Daniela Raab und Peter Ramsauer an den bayerischen Innenminister Joachim Hermann. Darin hieß es, dass die aktuellen Planungen in den betroffenen Gemeinden der Landkreise Rosenheim und Traunstein auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung stießen. Diese Planungen müssten Rücksicht auf die betroffene Bevölkerung und die touristisch wertvolle Landschaft nehmen. So sei auch der Bau von Einhausungen in diesen Abschnitten zu prüfen. Die Autobahndirektion müsse alle Möglichkeiten abwägen und dürfe nicht einfach ein Konzept durchsetzen wollen.Wolfgang Menzel stellte fest, dass hier offensichtlich ganz neue Töne in der Politik angeschlagen werden. Es sei für Frasdorf ganz entscheidend, dass die Verbindung zur Bundespolitik erhalten bleibe. «Hier werden die Gelder verteilt, die beim Ausbau der Emissionsschutzmaßnahmen in Frasdorf gebraucht werden.» Dass man beim Bau der Grünbrücken und des Emissionsschutzes offensichtlich auch die Schaffung von Präzedenzfällen befürchte, könne für Frasdorf kein Grund sein, das Zustehende nicht einzufordern. Der Ort dürfe nicht noch mehr zerschnitten werden, als es ohnehin schon geschehen sei. Die Option einer sinnvollen Ausweitung nach Norden - über die trennende Autobahn hinaus - müsse für die Gemeinde erhalten und möglich bleiben.
Der Präsident der Autobahndirektion Südbayern, Paul Lichtenwald, und der verantwortliche Abteilungsleiter Planung und Bau, Dr. Wolfgang Wüst, werden bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 20. Januar, dem Frasdorfer Gemeinderat das Konzept der Autobahndirektion vorstellen. Bürgermeisterin Steindlmüller wird zusammen mit dem Geschäftsführer des Logistik-Kompetenzzentrums Prien, Karl Fischer, zum zuständigen Bundesverkehrsministerium fahren, und dort die Vorstellungen der Gemeinde Frasdorf vorstellen.
Quelle: OVB-Online | Frasdorf vom 23.12.2009