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Einhausung für Frasdorf kommt |
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat gestern in Berlin den Vorentwurf zum Ausbau der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Bernau unterzeichnet und damit grünes Licht für das Planfeststellungsverfahren gegeben. Das teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. "Besonders erfreulich ist: Frasdorf bekommt die Einhausung - und die Gemeinden bekommen weit mehr Lärmschutz, als gesetzlich vorgeschrieben ist", so Ludwig. |
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Bürger und Räte für «Grünbrücken»
«Wir sind uns im Gemeinderat, mit der Bürgerinitiative und allen Frasdorfer Bürgern einig: Wir wollen die Grünbrücken über den Ausbau der Autobahn Frasdorf - «Wenn die Autobahn A 8 ausgebaut wird, dann wollen wir etwas davon haben.
Wenn wir den Baugrund zur Verfügung stellen müssen, dann soll für den Ort auch die bestmögliche Lösung aller Emissionsprobleme geschaffen werden», so Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller.Dr. Wolfgang Wüst, Abteilungsleiter Planung und Bau bei der Autobahndirektion Süd, und die zuständige Sachgebietsleiterin Martina Kamischke erläuterten den Gemeinderäten und den zahlreichen Zuhörern den aktuellen Planungsstand. Ziel der Baumaßnahmen sei der Angleich der seit 70 Jahren bestehenden alten Autobahn an die Forderungen des aktuellen Verkehrs. Dazu müsste die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, die Leistungsfähigkeit der Strecke verbessert und der Umweltschutz, der beim Bau der Strecke und den zwischenzeitlichen Ausbaumaßnahmen nicht einmal ansatzweise berücksichtigt wurde, in die Planungen eingebracht werden. Die Autobahn habe bei Frasdorf jetzt eine Breite von 17 Metern. Auf der Nordseite der bestehenden Strecke soll die neue Richtungsfahrbahn nach München angebaut werden. Nach dem Ende der Baumaßnahmen wird die Autobahn 36 Meter breit sein.
Viele Zahlen präsentiert
Martina Kamischke erläuterte das Vorhaben mit vielen Zahlen: Im Gemeindebereich von Frasdorf müssen 8500 Meter Autobahn neu gebaut werden, über 8000 Meter Flüsterasphalt werde dazu neu für einen aktiven Lärmschutz aufgebracht. Die Erfüllung der gesetzlich geforderten Lärmschutzanforderungen sei durch 1700 Meter Lärmschutzwand mit einer Höhe von sieben Metern, 1200 Meter mit siebeneinhalb Metern und 2800 Meter Lärmschutz-Wall/Wandkombination mit acht Metern Höhe im Ortsbereich geplant. Die gesamte Strecke soll im Ortsbereich um vier Meter abgesenkt werden. Neun Regenrückhaltebecken sollen das Oberflächenwasser gezielt ableiten, insgesamt 19 Über- und Unterführungen - dabei die Großbrücke über die Prien - müssen neu gebaut werden. Auf geologisch schwierigem Untergrund müssen insgesamt über eine Million Kubikmeter Erde bewegt und neu eingebaut werden. Die Kosten sind aktuell mit 80 Millionen Euro veranschlagt, davon entfallen drei Millionen Euro auf den Grunderwerb, so die Fachfrau.
Die von Frasdorf geforderten Maßnahmen zur Verbesserung des Emissionsschutzes durch eine Einhausung würden zu erheblichen zusätzlichen Kosten führen: 900 Meter Einhausung im Ortsbereich werden mit zusätzlich 26 Millionen Euro veranschlagt. Würde die Strecke noch tiefer ins Gelände gelegt, werden die Kosten sogar um 32 Millionen Euro steigen. Bei einer Strecke von 1600 Metern Einhausung lägen die zusätzlichen Kosten bei 44 bis 52 Millionen Euro.
Autobahndirektion:
«Einhausung nicht notwendig»
Aus Sicht der Autobahndirektion sei die Einhausung nicht wirtschaftlich und nicht notwendig, der gesetzlich geforderte Lärmschutz ließe sich mit den aktuell geplanten Lärmschutzmaßnahmen erreichen. Durch entsprechende Einsenkung ins Gelände und Begrünung der Lärmschutzwände könnten «optimale Ergebnisse» erzielt und die Kunstbauten in die Landschaft integriert werden, erklärten Dr. Wolfgang Wüst und Martina Kamischke.
Der frühest mögliche Baubeginn - abhängig von Baurecht und Finanzierung - könne 2011 angesetzt werden, die Bauzeit sei mit etwa vier Jahren zu veranschlagen.
Zahlreiche Fragen aus dem Gemeinderat und - nach einer Sitzungsunterbrechung - aus dem Publikum heraus, zeigten den Vertretern der Autobahndirektion Süd deutlich auf, dass die Frasdorfer weitgehend andere Vorstellungen über den Bau der Autobahn in ihrem Gemeindegebiet haben. Alle Beteiligten waren sich einig, dass an den geforderten «Grünbrücken» kein Weg vorbei führe. Diese Wünsche müssten nun auf der politischen Ebene eingebracht werden, damit die Autobahndirektion entsprechende Gelder für den Ausbau zugewiesen bekomme.
Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller wird zusammen mit dem Geschäftsführer des Logistik-Kompetenzzentrums Prien, Karl Fischer, und dem Sprecher der Frasdorfer Bürgerinitiative, Wolfgang Menzel, Anfang Februar zum zuständigen Bundesverkehrsministerium fahren und dort die Vorstellungen der Gemeinde Frasdorf über den bestverträglichen Ausbau der Autobahn A 8 im Abschnitt Frasdorf präsentieren.
Quelle: OVB-Online | Frasdorf vom 28.01.2009