Einhausung für Frasdorf kommt |
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat gestern in Berlin den Vorentwurf zum Ausbau der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Bernau unterzeichnet und damit grünes Licht für das Planfeststellungsverfahren gegeben. Das teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. "Besonders erfreulich ist: Frasdorf bekommt die Einhausung - und die Gemeinden bekommen weit mehr Lärmschutz, als gesetzlich vorgeschrieben ist", so Ludwig. |
A8-Ausbau: «Planung nicht akzeptabel»
"Die derzeit vorliegenden Planungen zum Ausbau der A 8 in den Bereichen der landschaftlichen Einbindung, der Vernetzung der Landschaftsteile und des Emissionsschutzes sind nicht ausreichend und daher für Frasdorf nicht akzeptabel", stellte der Frasdorfer Gemeinderat in der jüngsten Sitzung fest.
Frasdorf - Damit wende sich das Gremium jedoch nicht gegen den vorgesehenen "6+2-Ausbau". Neben einer zukunftsorientierten Immissionsschutzvorsorge sei die Erhaltung der einzigartigen Voralpenlandschaft für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde auch im Hinblick auf den Tourismus von erheblicher Bedeutung. Nachdem die Gemeinde Frasdorf seit 70 Jahren durch die Autobahn "betroffen", "getrennt" und "zweigeteilt" sei, müsse bei einer neuen Planung, die den Lebensraum Chiemgau auf lange Zeit nachhaltig prägen werde, besonders darauf geachtet werden, dass mit dem neuen Ausbau auch wieder eine ökologisch wirksame Vernetzung der getrennten Landschaftsteile erfolge.
In der aktuellen Planung werde das Problem der Schallausbreitung, besonders bedingt durch die teilweise enge Tallage für höher gelegene Wohngebiete, nicht berücksichtigt. Nach Ansicht des Gemeinderates könnten nur überdeckte und begrünte Einhausungen - in Frasdorf mittlerweile allgemein nur noch als "Grünbrücken" bezeichnet - auf den betroffenen Streckenabschnitten Abhilfe schaffen.
Forderung: Planung neu überarbeiten
Der Gemeinderat Frasdorf forderte deshalb - gegen die Stimme von Josef Stein - die bestehenden Planungen zu überarbeiten. Dabei bedürften die vier Abschnitte Frasdorf-West mit Daxa und Oberacherting, Frasdorf-Ort, Frasdorf-Leitenberg und Frasdorf-Umrathshausen einer besonders detaillierten Betrachtung. Der Gemeinderat sah diesen Beschluss als wichtige Voraussetzung für die weitere Arbeit des Arbeitskreises beim Landratsamt Rosenheim und als solidarische Unterstützung der Frasdorfer Bürgerinitiative BI - A 8.
"Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich die Ziele der Bürgerinitiative und der Gemeinde Frasdorf in allen Bereichen vollkommen decken. Wir wollen den Erhalt unseres Chiemgauer Landschafts- und Ortsbildes, als Grundlage für die touristische Weiterentwicklung der Region, nicht mehr, aber auch nicht weniger", so Bürgermeisterin Steindlmüller.
Bauland für Einheimische
Die fünf neu ausgewiesenen Baugrundstücke an der Frasdorfer Wendelsteinstraße wurden nach dem Einheimischenmodell vergeben, die Verwaltung wurde angewiesen, bei den Notarverträgen die Voraussetzungen entsprechend den Vorgaben des Gemeinderates zu regeln.
Bei der änderung des Flächennutzungsplanes für Unteracherting wurden die Stellungnahmen der beteiligten Behörden soweit möglich und notwendig in die Planung eingearbeitet.
Die Verbindungsstraße zwischen der Staatsstraße 2362 und der Kreisstraße RO 5 am westlichen Ortsrand soll im kommenden Jahr saniert werden. Bürgermeisterin Steindlmüller wies darauf hin, dass die für den Straßenbau vorgesehenen Haushaltsmittel in diesem Jahr bereits verplant seien und der Ausbau in diesem Jahr nicht mehr möglich sei. reh
Quelle: OVB-Online | Rosenheim Land vom 20.07.2009